Aus Feinden werden Freunde?
Im November 2018 jährt sich das Ende des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal – Anlass für Gedenkfeiern in vielen Ländern und auch an unserer Schule Ausgangspunkt für unsere diesjährige Denkmalarbeit.
“The War that will end all war“ - so nannte der britische Schriftsteller H. G. Wells im Jahr 1914 den Kampf, der gerade begonnen hatte. Es gab in der Folgezeit immer wieder Hoffnungen, die bis dahin nie dagewesene Unmenschlichkeit des Krieges werde dafür sorgen, dass die Völker nie wieder mit Waffen gegeneinander kämpfen. Ein bitterer Irrtum?
Betrachtet man die Tatsachen, dass gerade mal zwei Jahrzehnte später die Welt erneut in einen verheerenden Krieg stürzte und der Holocaust die Abgründe der menschlichen Natur nur zu deutlich aufzeigte, scheint dies der Fall zu sein. Ein anderes Bild ergibt sich jedoch, wenn man die Erfolge der Nachkriegsgeschichte bedenkt. Die Versöhnung zwischen ehemaligen Kriegsgegnern, die Zusammenarbeit verschiedener Nationen in Organisationen wie der UN oder der Europäischen Union haben gezeigt, dass aus ehemaligen Feinden doch Freunde werden können.
Die an der Vorbereitung der diesjährigen Neueinweihung unseres lebendigen Mahnmals beteiligten Schülerinnen und Schüler haben sich ausgehend von der Beschäftigung mit dem Ersten Weltkrieg und seiner Bedeutung für Frankreich, Großbritannien und Deutschland sowie der Nachkriegsgeschichte nach 1945 mit den Fragen auseinandergesetzt, was einer erfolgreichen Völkerverständigung im Wege steht und wie im Gegensatz dazu aber auch Versöhnung gelingen kann.
Mit der Veranstaltung am 9. November möchten die beteiligten Gruppen zum Nachdenken anregen. Sind wir heute in Europa auf dem richtigen Weg? Wie gehen wir mit Konflikten um? Sind wir heute besser in der Lage, unsere unterschiedlichen Interessen friedlich auszuhandeln?
Versuchen wir gemeinsam mögliche Antworten auf diese Fragen zu finden – denn Europa ist das, was seine Bürger daraus machen.