
Seit gut 20 Jahren wird für die Biologie-Leistungskurse in 12/1 ein ganztägiges Praktikum organisiert, bei dem der ökologische Zustand des Laacher Sees mithilfe verschiedener Parameter bestimmt wird. Es werden Untersuchungsmethoden und Probennahmen auf dem See und experimentelles Arbeiten in der Schule durchgeführt. Die Arbeiten im Naturschutzgebiet Laacher See wurden von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord genehmigt und werden mit Einverständnis der Klosterverwaltung durchgeführt, die freundlicherweise Boote des klostereigenen Fischereibetriebes zur Verfügung stellt.
Am Vormittag werden arbeitsteilig O2- und Temperatur-Tiefenmessungen (Vertikalprofil), Wasserprobenentnahmen mit dem Ruttner-Schöpfer aus verschiedenen Tiefen u.a. zur Planktonbestimmung, zu colorimetrischen Bestimmungen des Phosphat-, Nitrat-, Ammoniumgehaltes und zusätzlich die Sichttiefenmessung durchgeführt.
Am Nachmittag folgen mikroskopische Untersuchungen und Bestimmungen des Planktons, wobei Zeigerorganismen (Bioindikatoren) Hinweise zur Wassergüte geben können. Die Bestimmung der Kaliumpermanganatzahl durch Redoxtitration dient als Maß dafür, wieviele gelöste organische Stoffe in der Wasserprobe enthalten sind und ist damit ein weiterer Parameter zur Bestimmung der Wassergüte. Der biochemische Sauerstoffbedarf in 5 Tagen (BSB5) ist ein Summenparameter für die Menge an organischen Substanzen in einer Wasserprobe, die von Mikroorganismen (Bakterien, Pilzen) unter Sauerstoffverbrauch abgebaut werden. War der Sauerstoffbedarf hoch, so enthielt die Wasserprobe viel organische Substanz. Der BSB-Wert gibt somit Auskunft über die Gewässergüte bzw. die organische Belastung des Gewässers. Die Leitfähigkeitsmessung bei einer bestimmten Temperatur erlaubt eine pauschale Beurteilung des Ionengehaltes der Wasserprobe, lässt aber keine Rückschlüsse auf die jeweilige Ionenart zu. Reines Wasser hat eine geringe Leitfähigkeit.
Im Rahmen des Praktikums erhalten die Schülerinnen und Schüler so Einblicke in verschiedene limnologische Methoden und erstellen eine Momentaufnahme zur Wasserqualität des Laacher Sees.
Susanne Giesen