Endlich wieder praktisch arbeiten!
Über diese Nachricht freuten sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 unserer Schule. Denn seit Monaten werden die naturwissenschaftlichen Räume der Schule renoviert und sind nicht nutzbar. Vom 24. bis 26. Januar fand jedoch in einem ganz normalen Klassenraum, jeweils von der 1. bis zur 6. Stunde, das Experiment: „Der genetische Fingerabdruck“ statt. Je einen Tag lang lang waren die interessierten Schülerinnen und Schüler mit bereitgestellten Materialien des Pädagogischen Landesinstitut RLP am Werk und experimentierten im Bereich Genetik. Entwickelt wurde dieses Programm von der Paul-Ehrlich-Schule Frankfurt. Die Biologielehrer der Klassen, Hr. Dressler (10a), Fr. Kögler (10c) und Fr. Bläser (Hr. Lazerou) (10b), hatten dieses Projekt schon weit im Voraus geplant und sogar teilweise eine Fortbildung besucht, um sich mit diesem speziellen Angebot vertraut zu machen. Anschließend konnten sie das erworbene Wissen fachgerecht an ihre Klassen weitergeben und ihnen so einen spannenden Praxistag ermöglichen.
Jede Klasse durfte einen Tag experimentieren. Nach einem kurzen Film über die Entdeckung und Verwendung der DNA-Analyse bekamen jeweils ein Zweierteam als Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, einen Menschen anhand seiner DNA (eng.: deoxyribonucleic acid) zu identifizieren. Hierbei lernten die Schülerinnen und Schüler z.B., wie wichtig die DNA-Analyse bei der Überführung von Straftäter ist und welch großer Meilenstein der Wissenschaft diese Entdeckung war. Neben solch theoretischen Dingen galt es aber im Verlauf des Tages unter anderem das Arbeiten mit der Kolbenhubpipette, verschiedenen wichtigen wissenschaftlichen Geräten und genaues Abmessen für ein exaktes Ergebnis einzuüben.
Zunächst musste eine Speichelprobe von der Mundinnenwand entnommen werden. Diese wurde dann mit einem Vortexgerät und einer Zentrifuge weiterverarbeitet und anschließend im Thermocycler für zwei Minuten auf 95°C erhitzt, dies dient dazu, die enthaltenen Zellen aufzubrechen. Nun konnte weitergearbeitet werden und die Vorbereitungen für die PCR (eng.: polymerase chain reaction) getroffen werden. Dies ist eine extrem wichtige Reaktion zur Kopie der DNA Teile, seid der Corona-Pandemie ist der Begriff auch Laien bekannt. Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse konnten nun erfahren, was PCR eigentlich bedeutet. Es handelt sich hierbei um eine Reaktion, welche dazu da ist, einen Teil der DNA in kurzer Zeit millionenfach zu vervielfältigen. Während der 40-minütigen Wartezeit, in der die Proben auf 50°C erhitzt wurden, wurde in einer theoretischen Arbeitsphase anhand eines Models der Aufbau der DNA untersucht. Des Weiteren lernten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Bausteine der DNA kennen. Gearbeitet wurde jeweils an einem Tablet, so dass mit Hilfe der animierten und kurzen Erklärvideos und der illustrierten, gut zu verstehenden Versuchsanleitung, das Projekt für die jungen Forscherinnen und Forscher sehr abwechslungsreich war.
Nach dieser kurzen theoretischen Pause ging es weiter mit der Praxisarbeit. Die fertigen Proben sind anschließend mit der Gelelektrophorese ausgewertet worden, wobei die Basenpaarzahl bestimmt wurde.
Zum Abschluss dieser Projekttage lässt sich festhalten, dass das Programm MINTläuft-Genlabor auf große Zustimmung und Interesse bei allen Schülerinnen und Schülern gestoßen ist und die Zusammenarbeit untereinander und mit den Fachlehrkräften sehr gut funktionierte. Zudem zeigte der Versuch einen Einblick in unseren Körper auf kleinster Ebene in einem Bereich, in dem noch nicht alles erforscht ist und wo es noch viel zu entdecken gibt.
Charlotte Aepfelbach (10b)
