KSG besucht Lesung der Autorin Jennifer Teege
Eine aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zur Stärkung des demokratischen Bewusstseins - das ist ein wichtiges Anliegen am Kurfürst-Salentin-Gymnasium. Daher besuchten Schülerinnen und Schüler der Schule die Lesung der Autorin Jennifer Teege.
Welche Verantwortung ergibt sich aus der deutschen Vergangenheit? Wie müssen wir auch angesichts aktueller Entwicklungen mit ihr umgehen? Diese Fragen stellten sich Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums in den vergangenen Wochen im Rahmen eines Unterrichtsprojekts. Anlässlich der jährlichen Neugestaltung des „Lebendigen Mahnmals“ beschäftigten sich Lerngruppen der Jahrgangsstufe 11 mit den Schicksalen hinter den Namen auf dem Mahnmal. Hierfür standen ihnen originale Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus zur Verfügung. Dabei zeigte sich insbesondere in alten, noch erhaltenen Protokollen von Lehrerkonferenzen, wie früh das NS-Regime seinen Blick auf die Schule richtete. Obwohl auch Mitglieder einer lokalen Widerstandsgruppe das ehemalige Stiftgymnasium besuchten, zeigte sich in vielen Dokumenten der große Einfluss des Regimes auf die Menschen. Gerade diese Verstrickung war für die Schülerinnen und Schüler Anlass, nach der eigenen Verantwortung angesichts der Geschichte zu fragen.
Jennifer Teege setzt sich in ihrem Buch „Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen“ mit diesen Fragen auseinander. Sie erzählt hier ihre eigene Geschichte als Enkelin des berüchtigten NS-Verbrechers Amon Göth. Im Gespräch über ihr Buch betonte die Autorin, dass ein Charakter nicht vererbbar sei, man selbst entscheide, wie man sich verhalte. Gerade deshalb habe man als Deutscher eine besondere Verantwortung. Gleichzeitig zeigte Teege durch ihre Person, dass man dieser Verantwortung gerecht werden kann.
„Die Begegnung mit Menschen wie Jennifer Teege stellt ein wichtiges Element zur Demokratieerziehung dar. Wir wollen junge Menschen hierdurch stark machen, damit sie sich trauen, für ihre Meinungen und für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander einzutreten“ so die Lehrkraft Dr. Sabine Bermel, die mit ihrem Geschichtskurs die Lesung besuchte. Ihre Kollegin, Ingrid Susanne Markowski erklärte in diesem Zusammenhang, dass es sehr erfreulich sei, dass so viele Schülerinnen und Schüler an der Lesung und dem Projekt teilnehmen konnten. Drei Oberstufenkurse der Schule hatten sich zuvor im Geschichts- und im Kunstunterricht im Rahmen des fächerübergreifenden Projekts „Lebendiges Mahnmal“ mit der Thematik auseinandergesetzt.